Die LK Vorarlberg hat zusammen mit den Verbänden der Vorarlberger Obst- und Gartenbauvereine (OGV), der Baumwärter, der Kleinbrenner (VAKÖ) und der Mostsommeliers eine große Obstbaumpflanzaktion organisiert © B. Hofmeister
Die Landwirtschaftskammer Vorarlberg hat zusammen mit den Verbänden der Vorarlberger Obst- und Gartenbauvereine (OGV), der Baumwärter, der Kleinbrenner (VAKÖ) und der Mostsommeliers eine große Obstbaumpflanzaktion organisiert. Das Land Vorarlberg beteiligt sich daran finanziell. „Jeder neu gepflanzte Baum wird zu 50% aus Landesmitteln gefördert“, betonte LR Erich Schwärzler bei einem Mediengespräch in Meiningen Ende März.
Im – klein strukturierten – Erwerbsobstanbau bewirtschaften etwa 50 Betriebe eine Gesamtfläche von rund 60 ha mit Schwerpunkt Tafeläpfel, Beeren und Subira. Im Schnitt werden jährlich ca. 400 t Tafeläpfel geerntet. Die Tendenz ist beim Tafelobst aufgrund neuer Schädlinge, strengerer Auflagen und Wetterextreme rückläufig, dafür steigend beim Verarbeitungsobst (Brennbirnen, Schwarze Johannisbeeren, Mostäpfel…), weil hier weniger Aufwand beim Anbau nötig ist.
Im extensiven Obstanbau/Streuobstbau ist eine wachsende Dynamik zu spüren. Auf bäuerlichem Boden gibt es in Vorarlberg insgesamt rund 40.000 Hochstämme, im nichtbäuerlichen Bereich (z.B. Hausgärten, Bauerwartungsland) etwa noch einmal so viele Bäume. Im Jahr 2016 betrug die Obsternte aus bäuerlichen Extensivanlagen in Vorarlberg ca. 2.000 t, vor allem Äpfel und Birnen, 2017 war es wegen Frost nur etwa die Hälfte.
Fazit: Es gibt großes, sogar steigendes Interesse am Obstbau, aber die Zahl der Bäume sinkt. „Daher ist die von der Kammer und den verschiedenen Verbänden initiierte Obstbaumpflanzaktion ein wichtiges Signal. Natürlich geht es uns dabei auch um das Wecken der Freude und des Genusses an heimischen, regionalen Lebensmitteln in kleinen Privatgärten", so Landesrat Schwärzler.
Obstbaumpflanzaktion 2018
Bis Sonntag, 15. April, können bei der LK Vorarlberg Bäume und Sträucher bestellt werden. Weil die Moster hauptsächlich Äpfel suchen, da eher zu viele Birnen wachsen, und weil in Vorarlberg der Feuerbrand vor allem den Birnbäumen stark zusetzt, werden hauptsächlich Apfelsorten angeboten, die sich gut als Tafel- oder Mostobst eignen. Daneben gibt es einige Spezial-Birnensorten, eine Walnuss, eine Zwetschke und großfrüchtige Sorten einiger Wildobstarten. „Die ausgewählten Sorten gelten als relativ robust gegen häufige Krankheiten und Schädlinge“, erläuterte LWK-Obstbaureferent Ulrich Höfert.
Bei der Abholung wird eine Pflanzanleitung mitgeliefert. Die Obst- und Gartenbauvereine bieten laufend Pflanz- und Schnittkurse an. Im Rahmen der Aktion besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass Absolvierende des Baumwärterlehrgangs für drei Jahre jeweils im Frühling vor Ort erklären, wie Bäume zu schneiden oder zu pflegen sind. Dieser Service ist kostenlos.
Information und Bestellung
Sortenliste und Bestellschein mit Selbstbehalten sind auf folgenden Internetseiten zu finden:
• LK Vorarlberg: http://vbg.lko.at >> Vorarlberg >> Obst & Garten
• Obst- und Gartenkultur Vorarlberg: www.ogv.at
• Vereinigung der Abfindungs- und Kleinbrenner: www.vakoe.at bzw. www.vakoe.com