Produktionsinfos

Lebensraum Obstgarten

Obstgarten haben eine hohe Biodiversität
Obstgärten schaffen Struktur und Abwechslung in der bäuerlichen Kulturlandschaft.
Da Obstbäume und Sträucher viele Jahre stehen, bilden sie einen stabilen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Verschiedenste Tiere und Pflanzen nutzen:  

  • die schattigen Kronen von Bäumen und Sträuchern
  • die borkige und rissige Rinde
  • den Wurzelbereich oder
  • die mit zahlreichen Pflanzenarten begrünte Fahrgasse

Obstgärten versorgen im Frühjahr die Honigbiene, aber auch zahlreiche Wildbienen mit süßem Nektar und Blütenpollen.
Auch ein gewisser, geringer Anteil der Früchte wird der Natur überlassen.

Obstbäuerinnen und Obstbauern gestalten den Lebensraum
In der integrierten oder  biologischen Betriebsweise, wird ein gewisser Schädlingsbefall toleriert um Nutzinsekten zu fördern.
Ein Großteil der Fläche bleibt dauerhaft begrünt. Der Grasschnitt bleibt liegen und fördert so das Bodenleben und die Humusbildung
Nach dem Schnitt der Bäume und Sträucher werden die Äste  fein gehäckselt der Natur überlassen 

Warum Pflanzenschutz?

Pflanzenschutz sichert unsere Ernährung
Früchte brauchen unseren Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Ständig werden auch neue Schaderreger eingeschleppt. Nur gesunde Früchte können sich gut entwickeln.

Wie funktioniert Pflanzenschutz?
Es beginnt bei der richtigen Sortenauswahl für den Standort. Der Obstbauer beobachtet ständig und erkennt Bedrohungen. Mit Sachverstand wird entschieden, welche Maßnahmen für den Schutz der Pflanzen erforderlich sind:

  • Biologische: Nützlinge verringern den Schädlingsbefall
  • Biotechnische: Mit Duftstoffen werden Schädlinge angelockt oder irritiert
  • Chemische: Wirkstoffe sind sorgfältig ausgewählt und streng geprüft
  • Genehmigte Pflanzenschutzmittel dürfen für die Gesundheit von Menschen und für die Natur kein Risiko darstellen

Was wollen unsere Obstbäuerinnen und Obstbauern?
Versorgungsicherheit mit bestem heimischen Obst und Erzeugung gesunder Lebensmittel in einer gesunden und lebenswerten Kulturlandschaft.

Warum Hagelschutznetze?

Hagel ist eine Bedrohung
Hagel fügt Früchten und Bäumen schwere Verletzungen zu. Mit der Klimaerwärmung werden Hagelereignisse häufiger und die Hagelkörner immer größer.

Hagelschutznetze schützen Obstbäume vor vielen Gefahren
Hagelschutznetze wehren Hagelschläge ab, schützen Früchte im Sommer vor Sonnenbrand und halten Schädlinge fern. Im Durchschnitt findet jedes Jahr ein Hagelereignis statt. Ohne Hagelschutznetze ist es schwierig Tafelobst zu erzeugen.

Hagelschutznetze müssen viel aushalten
Hagelnetze müssen Belastungen von vielen Tonnen tragen können. Die stabile Bauweise macht Hagelnetze sehr teuer.

Was wollen unsere Obstbäuerinnen und Obstbauern?
Hagelschutznetze sichern die Gesundheit der Bäume und ermöglichen, dass Früchte bis zur Ernte geschützt reifen können. Schutzmaßnahmen sichern die regionale Lebensmittelversorgung. 

Warum Nützlingseinsatz?

Nützlinge schützen Pflanzen
Viele Schädlinge haben natürliche Gegenspieler. Diese Nützlinge können den Schädlingsbefall reduzieren, meist jedoch nicht verhindern

Wie funktioniert Nützlingseinsatz?
Natürlich vorkommende Nützlinge werden gefördert, wie zB. Raubmilben, Blumenwanzen, Marienkäfer, Schlupfwespen, und viele andere. So werden auch Schädlinge in einem gewissen Ausmaß toleriert, damit Nützlinge sich gut ernähren können. Sind bestimmte Nützlinge nicht vorhanden, werden diese von gut besetzten Obstgärten übersiedelt oder Nützliche Organismen werden im Handel zugekauft und gezielt ausgebracht.

Was können Nützlinge leisten?
Obstbauern beobachten ständig das Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen. Gegen Blattläuse, Spinnmilben und Blattsauger sind Nützlinge häufig sehr erfolgreich. Droht ein Schädling Überhand zu bekommen wird vorsichtig eingegriffen. Es gibt aber auch Schädlinge wie beispielsweise die Kirschfruchtfliege (Made in der Kirsche) wo Nützlinge wenig erfolgreich sind.

Was wollen unsere Obstbäuerinnen und Obstbauern?
Den Einsatz von Planzenschutzmittel minimieren. Bei Bedarf werden nur Mittel verwendet, die für Nützlinge verträglich sind.

Warum Bewässern?

Wasserverteilung optimieren
Gleichmäßig verfügbares Wasser verhindert Stress bei den Pflanzen. Speziell in den Sommermonaten wird daher fehlender Regen durch Bewässerung ergänzt. Der Wasserbedarf wird anhand von Feuchtesensoren im Boden oder EDV gestützt ermittelt.

Wie funktioniert‘s?
Die Töpfchenbewässerung bringt das Wasser ohne Verdunstungsverluste direkt an den Wurzelbereich des Baumes. Über die Tropfdauer können die Wassermenge und die Bewässerungstiefe im Boden gesteuert werden. Durch diese schonende Methode bleibt die Bodenstruktur erhalten und die Pflanzen oberirdisch trocken, was wiederum Pilzkrankheiten vorbeugt.

Klimaanlage Bewässerung
Eine andere Bewässerungstechnik ist die Überkronberegnung. Mit größeren Wassermengen können die empfindlichen Blüten im Frühjahr vor Frost und die Bäume im Sommer durch die Abkühlung vor Hitze geschützt werden. Dies beugt Sonnenbrandschäden bei den Früchten vor.
Hochwertige heimische Früchte können nun bis zum Herbst wachsen und die Kraft der Sonne speichern.

Warum Frostschutz?

Regional mit bester Qualität
Heimisches Obst wird nachhaltig und regional erzeugt und bietet optimale Qualität dank optimalen Erntezeitpunkt und kurzer Transportwege. Der Grundstein dafür wird bereits im Frühjahr während der Blüte gelegt.

Die empfindliche Blüte
Während der Obstblüte sind die Bäume besonders empfindlich gegenüber Frösten. Sinkt die Temperatur unter den Gefrierpunkt, erfrieren die Blüten. Dann gibt es auch keine Ernte mehr. Um die Blüten vor tiefen Temperaturen zu schützen hat sich in der Praxis die Frostschutzberegnung bewährt.

Wie funktioniert‘s?
Vor einem Frost wird die Beregnung aktiviert und dadurch die Pflanze kontinuierlich mit einem dünnen Wasserfilm benetzt. Es entsteht dadurch ein schützender Eispanzer. Die Beregnung bleibt bis zum natürlichen Abschmelzen des Eises aktiviert wodurch innerhalb des Eispanzers die Blüte und in weiterer Folge die Ernte vor den Minusgraden geschützt ist.