Immaterielle Kulturerbe sind kulturelle Ausdrucksformen, die unmittelbar von menschlichem Wissen getragen und von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt werden. Ein Immaterielles Kulturerbe ist nicht anfassbar, sondern an den Menschen gebunden und wird durch das Engagement seiner Träger lebendig gehalten. Es handelt sich dabei um Bräuche, Wissen und traditionelle Handwerkstechniken die im Streuobstanbau bestehen. Ziel des UNESCOÜbereinkommens ist dabei diese Bereiche zu dokumentieren und sichtbar zu machen. Es geht jedoch dabei nicht um das Einfrieren musealen Wissens, sondern neben gepflegten Traditionen auch um aktuelle Weiterentwicklungen im Bereich des Streuobstanbaus. Streuobstlandschaften mit hochstämmigen, großkronigen Obstbäumen sind aus einer landwirtschaftlich-kulturellen Entwicklung entstanden und damit direkt an menschliches Wissen gebunden. Die Anlage, Bewirtschaftung und Pflege von Streuobstwiesen, das Züchten von Obstsorten und die Ernte sowie Verarbeitung des Obstes beruhen auf umfangreichem Erfahrungswissen im Umgang mit der Natur. Neben kulturellen Ausdrucksformen wie Erntefesten und -ritualen wurden über Jahrhunderte hinweg spezielle Handwerkstechniken z.B. zur Pflege von Streuobstbäumen entwickelt und verfeinert.
In Deutschland hat der Verein Hochstamm Deutschland bereits eine Eintragung des Streuobstanbaues auf die deutsche Liste geschafft. Um den Prozess der Antragstellung zu unterstützen sind alle Leute, denen unsere schöne Landschaft und der damit verbundene Streuobstanbau wichtig ist, aufgerufen, durch Ihre Unterschrift den Bewerbungsprozess zu unterstützen. Die ARGE Streuobst ersucht daher alle Befürworter eine entsprechende Unterstützungserklärung entweder online unter https://kulturerbe.argestreuobst.at oder in Papierform an kulturerbe@argestreuobst.at abzugeben. Entsprechende Unterstützungsformulare und Informationshinweise sind auf https://kultuerbe.argestreuobst.at zu finden bzw. können von dort heruntergeladen werden. Die ARGE Streuobst freut sich jedoch nicht nur auf die Unterstützung von Einzelpersonen (Betriebsführer, Kinder, Freunde, Verwandte, Kunden usw.) sondern auch auf Erklärungen verschiedenster Vereine/Organisationen/LEADER-Gruppen, Gemeinden, Verarbeiter, Schulen, NGO´s und jedem/r, dem der Erhalt und Fortbestand des heimischen Streuobstanbaues wichtig ist. Ziel der ARGE Streuobst ist es, dass möglichst viele Unterstützungserklärungen abgegeben werden, um so dem UNESCO-Büro zu dokumentieren, dass dieses Anliegen nicht nur von einer kleinen Gruppe, sondern von vielen Österreichern getragen wird. Hochstamm Deutschland hat beispielsweise über 1,3 Millionen Unterstützer für die Antragstellung erhalten.
Da die Einreichung zur Erlangung des Immateriellen Kulturerbes Streuobstanbau im Herbst 2022 geplant ist, sollen alle Unterstützer möglichst rasch, spätestens bis nach dem Sommer, ihre Unterstützungserklärungen abgeben. Wenn Sie Unterlagen und traditionelles Wissen zu dieser Einreichung beibringen wollen, können sie diese natürlich auch gerne an die angeführte mail-Adresse senden. Die Vereinsverantwortlichen würden sich über einen breiten, österreichweiten Unterstützungsprozess freuen. Bitte in diesem Fall die Quellenangaben nicht vergessen.
