Österreich

Re­sü­mee der Obsternte 2021

Ein Artikel von Redaktion | 30.11.2021 - 11:07

Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Ernte um 2% geringer aus, wobei Kern- und vor allem Steinobst niedrige Erträge aufwiesen, bei Beerenobst wurden hingegen überdurchschnittliche Erntemengen gemeldet.

Die Produktion von Kernobst belief sich laut Statistik Austria auf 159.900 t und lag damit um 5% unter Vorjahresniveau und um 15% unter dem Zehnjahresmittel. Erneut wirkte sich Spätfrost ertragsmindernd aus. Bei Äpfeln, die 95% der Kernobsternte ausmachten, wurde eine Produktionsmenge von 152.200 t (-5% zu 2020) erreicht. Davon wurden knapp drei Viertel in der Steiermark geerntet. Obwohl der Blütenansatz an sich gut war, wurde durch mehrfache Frosteinwirkung vor und während der Blüte sowie schlechtes Blühwetter mit wenig Bienenflug der Ertrag entsprechend limitiert. Teilweise kam es auch zu verzögertem Fruchtwachstum und dadurch verminderten Fruchtgrößen. Bei Birnen lag die Ernte mit 7.700 t ebenfalls unter Vorjahresniveau (-6% im Vergleich zu 2020) und notierte damit auch deutlich unter dem Zehnjahresmittel (-7%).

Besonders hohe Verluste durch Spätfrost waren bei Steinobst zu verzeichnen, wenn auch nicht ganz so drastische wie im Vorjahr. Es wurde eine Produktion von 8.700 t erzielt (+55% zu 2020), womit das Zehnjahresmittel um 28% unterschritten wurde, berichtet Statistik Austria. Bei Marillen wurde mit 4.400 t eine ähnlich niedrige Erntemenge wie 2016 erreicht (-26% zum Zehnjahresmittel). Im Bundesland Niederösterreich mit einem Produktionsanteil von rund 83% gab es kleinregional zwar sehr gute Ertragslagen, aber auch Totalausfälle. Dadurch wurden hier durchschnittlich 6 t/ha geerntet, in der Steiermark hingegen war es nur 1 t/ha. Die Erntemenge von Kirschen und Weichseln belief sich auf 1.600 t (davon mehr als 90% Kirschen). Das ist nur wenig mehr als im Vorjahr (+1%) und liegt 21% unter dem langjährigen Mittel. Zwetschken gab es mit 1.700 t deutlich weniger als im Vorjahr (-11%) und 29% weniger als im langjährigen Mittel. Auch die Erntemenge von Pfirsichen war mit 990 t geringe r als 2020 (-15%).

Hohes Ertragsniveau bei Erdbeeren und Heidelbeeren

Die Erntemenge von Beerenobst (ohne Holunder und Aronia) belief sich auf 19.400 t und lag damit um 4% über der Vorjahresproduktion und 18% über dem Zehnjahresmittel. Die Erdbeerproduktion belief sich trotz regionaler Einbußen durch Frost auf 14.300 t (+7% zu 2020), was 13% über dem Zehnjahresmittel lag, so Statistik Austria. Die Früchte stammten vornehmlich aus niederösterreichischem, oberösterreichischem sowie steirischem Anbau. Das höchste Ertragsniveau wurde in der Steiermark erzielt. Ribiseln, die hauptsächlich aus steirischer Produktion kamen, erreichten mit 2.700 t eine niedrigere Erntemenge als im Vorjahr (-15%). An Heidelbeeren konnten 1.700 t, hauptsächlich aus steirischem Anbau, eingebracht werden, was einem Plus von 11% gegenüber dem Vorjahr entsprach. Durch kontinuierliche Ausweitung wurde bereits eine Fläche von knapp 220 ha kultiviert. Bei Himbeeren, deren Anbaufläche sich zu über 50% in Niederösterreich befindet, war die Ertragslage etwas besser al s im Vorjahr (+3%), wodurch eine Ernte von 700 t erzielt wurde. Die höchsten Erträge wurden in der Steiermark erreicht, dort erfolgt die Kulturführung hauptsächlich im geschützten Anbau.

Die Walnussernte war trotz tendenziell steigender Fläche mit lediglich 200 t abermals sehr niedrig, wenn auch 9% höher als 2020 (-51% zum Zehnjahresmittel). In der Steiermark kam es frostbedingt beinahe zu einem Totalausfall.

Bei Holunder, dessen Früchte vornehmlich in der Lebensmittelfarbstofferzeugung und Textilindustrie Verwendung finden, blieb die Produktion mit 4.800 t 10% unter Vorjahresniveau, was einem stark unterdurchschnittlichen Ergebnis entsprach (-43% zum Zehnjahresmittel). Qualitativ war die Ernte aufgrund des gesunden Fruchtmaterials aber sehr zufriedenstellend. Bei Aronia lag laut Statistik Austria die Produktionsmenge, die großteils zu Säften, Aufstrichen und Farbstoffen verarbeitet wird, mit 1.200 t um ein Viertel unter Vorjahresniveau. 

Quelle: aiz.info