Dem wärmsten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen folgte ein kalter April mit Nachtfrösten um -5 °C. Die bereits ausgetriebenen Erdbeerblütenstände in Vorarlberg wurden dadurch in große Gefahr gebracht. Wo es gelang, sie durch Folientunnel, mehrfache Vliesabdeckung oder Frostberegnung zu schützen, sind inzwischen schöne Früchte gewachsen, die ab sofort für die Konsumenten bereitstehen. Zahlreiche Blüten und damit die Fruchtansätze wurden aber zerstört.
Vorarlbergs Anbaufläche ist mit rund 11,5 ha zwar wieder etwas gewachsen, aber dennoch überschaubar. Aufgrund der Frostschäden rechnen die Obstbauern heuer mit rund 85 t und damit nur der Hälfte der üblichen Erntemenge. Insgesamt sieben Obstbauern kultivieren im Ländle Erdbeeren. Große Flächen liegen in Gaißau, im Raum Koblach und bei Dornbirn. Aber auch in Götzis, Mäder und Rankweil gibt es kleinere Anbauer. Die ersten Erdbeeren der Saison stammen immer aus Beständen, die durch Folie oder Vlies geschützt waren. Die letzten Früchte kommen vom Hof der Familie Fink am Sulzberg auf etwa 1.000 m Höhe. Dort startet die Ernte aber erst in etwa drei bis vier Wochen. Zwei Betriebe kultivieren ihre Erdbeeren nach Biorichtlinien, fünf weitere produzieren nach dem kontrollierten "Ländle Herkunfts- und Gütesiegel"-Programm. Die Beeren werden voll ausgereift tagfrisch vermarktet. Lange Transportwege gibt es nicht. Ab Hof, an Marktständen und im heimischen Handel werden dadurch besonders schmackhafte Früchte angeboten, die man in Koblach bei Gerold Amann auch selbst pflücken kann. Je nach Witterung dauert die Erdbeersaison im Tal etwa vier bis sechs Wochen. aiz