Die Firma bio-ferm, Hersteller vom Feuerbrandmittel Blossom Protect, hat mit dem BOV bezüglich unseres Vorworts in der Ausgabe 6-2014 Kontakt aufgenommen und erklärt, dass mehrere inhaltliche Aussagen in diesem Vorwort nicht korrekt waren. Wir sind daher einer Einladung des Tullner Pflanzenschutzunternehmens gefolgt, um uns in der Firmenzentrale vor Ort einen Eindruck zu verschaffen.
Der BOV war zu Besuch bei der Tullner bio-ferm, der Herstellerfirma des biotechnologischen Bakterizids Blossom Protect. V.l.n.r.: Mag. Werner Fischer, CEO bio-ferm, Rupert Gsöls, BOV-Präsident, DI Johann Greimel, BOV-GF, Dr. Christina Donat, Leiterin der Zulassungabteilung von bio-ferm
Im Rahmen eines freundlichen Gespräches konnten wir uns umfassend über das biotechnologische Bakterizid Blossom Protect gegen Feuerbrand informieren. Wir möchten Ihnen nun folgende Informationen dazu geben:
- Das biotechnologische Bakterizid Blossom Protect führt bei sachgerechter Anwendung nicht zur Berostung der Früchte. Es kann lediglich bei einigen wenigen Sorten und unter ungünstigen Bedingungen zu einer leichten Mehrberostung kommen (Details unter www.bio-ferm.com).
- Blossom Protect wurde in Österreich 2014 öfter verkauft als streptomycinhältige Pflanzenschutzmittel. In den USA wurde das Pflanzenschutzmittel heuer auf fast 7.000 ha angewendet – das entspricht annähernd der gesamten heimischen Erwerbs-Kernobstfläche.
- Blossom Protect ist ein regulär zugelassenes PSM und kann daher auch in der integrierten Produktion verwendet werden.
Hervorzuheben ist, dass Streptomycin zur Bekämpfung des Feuerbrands innerhalb der EU verboten ist. Unsere ursprüngliche Aussage, wonach „auf Streptomycin so lange nicht verzichtet werden kann, solange es nicht eine ähnlich wirksame Alternative gibt“, würden wir aufgrund der erhaltenen Informationen so nicht mehr tätigen, da klar dargestellt wurde, dass Blossom Protect jedenfalls eine zufriedenstellende Praxistauglichkeit bei der Anwendung bietet:
Dass es bienenverträglich ist, keine Rückstände im Honig verursacht und dass es keine oder nur geringfügige phytotoxische Nebenwirkungen hat.
Darüber hinaus ist es ausreichend an jenen Kulturen getestet, bei denen bislang Streptomycin angewendet wurde. Es bietet jedenfalls eine längerfristigere Perspektive als Streptomycin, zumal das Pflanzenschutzmittel auch keine Resistenzen und Rückstände an Äpfeln verursacht.
Die bio-ferm konnte uns auch glaubhaft versichern, dass sie nicht „Auslöser“ dieses ORF-Berichts, in welchem der Obstbauverband kritisch dargestellt wurde, war. Sie wurde für diesen Beitrag lediglich interviewt.
In Zukunft wollen die bio-ferm und der BOV intensiver kooperieren, um solche Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam verstärkt gegen diese Baumseuche vorzugehen. Gerne stellt der BOV im nächsten Jahr Demonstrationsflächen u.a. am Betrieb Gsöls zur Verfügung, um auch anderen Obstbauern das geprüfte und zugelassene Pflanzenschutzmittel Blossom Protect vorzuführen.
Rupert Gsöls, Präsident
DI Johann Greimel, Geschäftsführer