Pflanzenschutz

EU-Umweltausschuss stimmt über SUR-Verordnung ab

Ein Artikel von Redaktion | 24.10.2023 - 17:28

"Österreich ist bereits jetzt ein Vorbild beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Im Vergleich zu 2011 werden inzwischen mehr als 20% weniger chemische Pflanzenschutzmittel ausgebracht und diesen Weg wird Österreich auch in Zukunft fortsetzen. Wir sind für eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, aber unrealistische Reduktionsziele ohne nachhaltigen Alternativen gefährden unsere Lebensmittelversorgungssicherheit und treiben uns in die Import-Falle. Die aktuellen Konflikte wie der Russische Angriffskrieg in der Ukraine und Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, wie sensibel globale Lieferketten sind und auf welch fragilem System unsere Versorgungssicherheit basiert. Gerade jetzt die europäische und regionale Lebensmittelproduktion durch Bürokratie und realitätsferne Vorgaben zu gefährden ist mehr als verantwortungslos", sagt der Agrarsprecher der ÖVP im Europaparlament, Alexander Bernhuber, sowie Chefverhandler der Europäischen Volkspartei im Europaparlament für das EU-Pflanzenschutzmittelgesetz.
 
"Wir haben daher zahlreiche Änderungsanträge eingebracht und fordern unter anderem mehr Flexibilität bei den Reduktionszielen und weniger starre Vorschriften für Landwirte", sagt Bernhuber.

Pflanzenschutzmittelverbot in agrarischen Schutzgebieten

Neben strengen Regeln für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die ohnehin bereits zum Beispiel in Städten, neben Schulen und Kindergärten gelten, sieht der Vorschlag nun auch ein Beinahe-Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten wie den sogenannten Natura2000-Regionen vor.
 
"In der Praxis bedeutet das, dass unseren Bäuerinnen und Bauern jede Flexibilität genommen wird. Langwierige Notfallzulassungsverfahren, das Anbringen von Hinweisschildern an Feldern und die Veröffentlichung umfangreicher Informationen über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf einer Homepage sind eine reine Schikane für unsere Bäuerinnen und Bauern. Vorgaben wie diese würde Gebiete wie die Obst- und Weinbauregion Wachau oder ein Fünftel der Agrarfläche des Burgenlandes massiv treffen, und noch mehr landwirtschaftlichen Betriebe ins Aus treiben", sagt Bernhuber.
 
Die geplante EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wird noch im Plenum des Europäischen Parlaments abgestimmt.

Quelle: aiz.info