Frost

Kälteeinbruch im April sorgt für Anspannung

Ein Artikel von Redaktion | 07.04.2021 - 09:43

Derzeit gebe nur vereinzelt Schäden – etwa bei der Marillen- und Kirschblüte – im Süden und Osten von Österreich, hieß es von der Österreichischen Hagelversicherung auf Anfrage der Austria Presse Agentur. Die Entwicklung hänge von den nächsten Tagen ab.

In Niederösterreich hat der Wintereinbruch nach Auskunft der Landwirtschaftskammer bisher keine Frostschäden verursacht. Beim Obst könnte Frost jedoch noch für Schäden bei Marillen sorgen – die Bäume in der Wachau stehen gerade in Vollblüte. „Die Angst ist groß, dass es noch kälter wird“, sagte eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Den Apfelbäumen, die noch nicht zu blühen begonnen haben, macht der aktuelle Kälteeinbruch nichts aus. Bei den Marillen ist das anders. Die Bäume stehen seit Tagen in Vollblüte. Die kommenden frostigen Nächte könnten kritisch werden, sagt Franz Reisinger, Obmann der Wachauer Marillenbauern. „Die Nacht von Donnerstag auf Freitag soll frostig, windstill und sternenklar werden. In einigen Marillengärten könnte es zu Frostschäden kommen“, befürchtet er. „Ein paar Stunden halten die Blüten minus drei bis minus fünf Grad aus, aber länger nicht“, so der Marillenbauer. In seinem Marillengarten unterhalb der Burgruine Aggstein (Bezirk Melk) sind bereits Heizöfen aufgestellt.

Der landwirtschaftliche Spezialversicherer Österreichische Hagelversicherung braucht bei Frostschäden einige warme Tage, um allfällige Schäden genau beurteilen zu können. Laut Landwirtschaftskammer Steiermark haben die bisherigen Frostereignisse zu Blütenschäden, insbesondere bei Marillenbäumen, geführt. Nach derzeitigen Einschätzungen dürfte sich das aber noch nicht auf den Ertrag auswirken. Die für die kommenden Tage prognostizierten Temperaturen werden als kritisch eingestuft. Bei einer Temperatur unter minus fünf Grad Celsius wäre mit Ertragsausfällen zu rechnen.

Die Frostnächste könnten auch für die oberösterreichischen Obstbauern wieder zum Problem werden. Unter anderem haben die Marillen im Eferdinger Becken bereits zu blühen begonnen. „Wir hoffen, dass es nicht so extrem wird wie im Vorjahr “, sagte Heimo Strebl, Referent für Obst- und Weinbau in der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer, den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Dienstagsausgabe). Der Frost im Frühjahr 2020 habe bei den Marillen zu Ernteausfällen von 95 Prozent geführt, so Strebl.

Quelle: noe.ORF.at