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In Herzogenburg entsteht ein Kernkraftwerk besonderer Art

Ein Artikel von Redaktion | 22.04.2021 - 09:34

„Da es derzeit in Europa keinen Mitbewerb gibt und wir uns in Asien mit andere Standards präsentieren, gehe ich auf diesen Märkten von einem großen Potenzial für unser Unternehmen aus“, sagt Geschäftsführer Luca Fichtinger.

All das soll ab Juni über die Bühne gehen. Produziert wird in Herzogenburg in einem Gebäude, das der steirischen Alwera Gruppe gehört, ein auf Saatmais, Ölkürbis und Käferbohnen spezialisiertes Unternehmen. „Wir haben ähnliche Werte, so dass wir uns relativ rasch einigen konnten“, so Fichtinger.

Dazu kommt: Die Finanzierung ist gesichert. Dies verdankt man vor allem unterschiedlichen Fördertöpfen, wie etwa dem Land Niederösterreich, dem Austria Wirtschaftsservice (aws) oder der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Darüber hinaus ergänzt Fichtinger: „Wir geben Investoren aus Österreich die Chance, in Kern Tec zu investieren und Anteile des Unternehmens zu erwerben, um das weitere Wachstum zu finanzieren. Interessierte Investoren oder sogenannte Business Angels können sich gern bei uns melden.“ Diese Finanzierungsrunde ist noch bis Juli 2021 geplant.

Verarbeitet werden Kerne von Marillen, Zwetschken, Kirschen oder Pfirsichen. Abnehmer sind in erster Linie die Lebensmittel- und die Kosmetikindustrie. Diese benötigen die aus den Kernen gewonnenen Öle oder Samen, um sie beispielsweise zu Backwaren oder Shampoos weiter zu verarbeiten.

Die aktuell rund 50 Kunden aus dem B2B-Bereich sollen aber bei weitem nicht alles gewesen sein. „Die Kerne haben viel Proteine und gesunde Fettsäuren. Das kann beispielsweise für Fitnessbetriebe interessant sein“, so Fichtinger. „Im Moment sind wir diesbezüglich intensiv in der Forschungsarbeit tätig“, erklärt er. Dabei gehe es darum, „weltweit Märkte zu beobachten und die  Ernährung zu optimieren.“

Die Kerne als Grundprodukte werden von Obstbauern geliefert. Ursprünglich genau aus der Wachau. Fichtinger hat noch selbst erlebt, wie die Obstbauern alle Kerne weggeworfen haben. „Heute haben wir Lieferanten aus vielen Teilen Europas - insbesondere aus den Südländern, wie Griechenland oder Spanien“, sagt Luca Fichtinger. Und Herzogenburg liegt logistisch optimal in der Mitte Europas und an einer Autobahn. Daher wurde dieser Standort bewusst gewählt und soll es auch als Zentrale für die nächste Zeit bleiben.

Quelle: NÖ Wirtschaftspressedienst