Anlässlich der Bedeutung der Mostproduktion in Oberösterreich startet das ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) der Landwirtschaftskammer OÖ den neuen Zertifikatslehrgang "Mostsommeliers" am 1. Oktober 2018.
"Gegenwärtig wird von den Mostproduzenten vermehrt Wert auf qualitativ hochwertige Erzeugnisse gelegt, wobei es zur Beurteilung der selbstgemachten Moste ein fachkundiges und umfangreiches Produktwissen braucht", wirbt Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Oberösterreich, für den Kurs. Die selbstständige Beurteilung, Einschätzung und Vermittlung der Qualität von Most und diversen Mostprodukten brauche fachliches Wissen und fundierte Kenntnisse in Produktion und Verarbeitung.
In dem LFI-Kurs "Mostsommeliers" werden fachspezifische Kenntnisse über Sensorik, Präsentation, Gläserkunde sowie die Produktion und Vermarktung der eigenen Erzeugnisse entsprechend den aktuellen und rechtlichen Grundlagen vermittelt. Der Lehrgang richtet sich an Produzenten, Restaurantfachleute, Köche und anderes Servicepersonal. Der Kurs hat auch die Kombination mit Speisen zum Inhalt. Außerdem werden potenzielle Fehler in der Produktion analysiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Für den Zertifikatslehrgang stehen renommierte Referenten und Trainer aus ganz Österreich mit ihrem Wissen und Know-how zur Verfügung. Neben kompetenten Trainern werden auch Betriebe innovativer landwirtschaftlicher Mostproduzenten besichtigt, um von den Besten zu lernen. Der LFI-Zertifikatslehrgang umfasst 124 Lehreinheiten.
Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Oberösterreich bei 3,5 l
Oberösterreich liegt nach Angaben der LK im Spitzenfeld beim Mostverbrauch. 3,5 l des fruchtig-frischen Obstweines werden durchschnittlich pro Kopf im Lande genossen. Der Verbrauch liegt in den restlichen Bundesländern bei nur 1,28 l. Rund 400 bäuerliche Betriebe in Oberösterreich produzieren rund 3,5 Mio. l Most jährlich. "Was früher bereits die Kelten und Germanen tranken, wird heute von Jung und Alt ganz modern verkostet und genossen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die gut besuchten Mostverkostungen, die jeweils mehrere hundert Besucher anlocken", zeigt sich Reisecker über die Entwicklung erfreut.