Das warme Frühjahr und die dosierten Niederschläge der vergangenen Wochen waren perfekt für die Marille. Naturgemäß startet die österreichische Marillenernte etwa Mitte Juli, doch heuer konnten Fans der heimischen Allroundfrucht bereits einige Wochen früher fündig werden. Frühsorten wie ‘Aurora‘ und ‘Sylvercot‘ waren, sonnige Lagen vorausgesetzt, bereits in den ersten zwei Juniwochen baumgereift. ‘Ungarische Beste‘, ‘Klosterneuburger‘, ‘Goldrich‘ und ‘Bergeron‘ folgten.
Obwohl teilweise bis zu 30% teurer, griff so mancher Endverbraucher gerne auf rot–weiß–rote Erzeugnisse zurück. Der von der Landwirtschaftskammer erhobene Ab Hof-Preis in KW 23 mit 5,00–6,50 €/kg ist nur bedingt mit letztem Jahr vergleichbar, da die Saison heuer früher begonnen hat. Im Verlauf der Haupternte korrigierte sich der Preis auf 2,70–4,00 € /kg und notierte in KW 26 bereits wieder auf Vorjahresniveau.
Vermarkter können mit heuriger Kirschensaison zufrieden sein
Üblicherweise werden österreichische Kirschen Anfang Juni, abhängig von Standort und Sorte, bis in den August hinein gepflückt. Heuer wurde die Ernte zwei Wochen früher als üblich eingeläutet.
In Gunstlagen mit Bewässerung manifestierte sich der gute Baumbehang in Erträgen von bis zu 12 t/ha. Der Kilo Tafelkirschen Kaliber 28+ ab Hof kostete Anfang Juni 5,00–8,00 €, in der letzten Juniwoche durchschnittlich 3,50–5,00 € und glich sich damit dem korrespondierenden Wert des Vorjahres an.
Mangel an Erntehelfern bei Saisonspitzen
Durch die äußerst günstigen klimatischen Bedingungen im Mai und Juni kam es zu Überschneidungen der Reife, sodass auch Spätsorten zeitgleich mit Frühsorten abgeerntet werden mussten, um höhere Ausfälle zu vermeiden. Dies brachte so manchen Produzenten an den Rand seiner personellen Kapazitäten und teilweise darüber hinaus. Wie auch bei anderen arbeitsintensiven Kulturen ist auch bei der Kirsche der Mangel an Erntehelfern zu Spitzenzeiten immer öfter ein Thema. (AMA)