KLIMAWANDEL   

Forschung zur Zukunft des Birnenanbaus in Klimakuppeln

Ein Artikel von Redaktion | 05.02.2023 - 17:56
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Birnbäume in Klimakuppeln der Uni Hasselt sollen Aufschluss über die Zukunft des Obstanbaus geben. © UHasselt

„Ist es sinnvoll, neue Birnbäume zu pflanzen? Und wenn sie bis 2040 ausgewachsen sind, werden sie angesichts des gegenwärtigen Klimawandels, der in vollem Gange ist, ausreichend Qualitätsfrüchte produzieren?“ Mit dieser Frage wandten sich Landwirte aus Haspengouw an das Flämische Zentrum für die Lagerung von Gartenbauprodukten (VCBT), das daraufhin die Hilfe der Ecotron Hasselt University und des Fruit Test Centers in Anspruch nahm.

In den Klimakuppeln werden die Forscher Birnbäume drei Jahre lang dem erwarteten Klima des Jahres 2040 aussetzen: „Wir können verschiedene Klima-Szenarien in unseren Kuppeln simulieren. Von Niederschlag, Temperatur und Windgeschwindigkeit bis hin zur CO2-Menge in der Luft ist alles steuerbar. Wir können hier alles bis ins kleinste Detail nachbauen, um Auswirkungen zu untersuchen. Diese Forschung ist Teil des größeren QPear-Projekts, das vom flämischen Zentrum für die Lagerung von Gartenbauprodukten (VCBT) koordiniert wird“, sagt Prof. Dr. Nadia Soudzilovskaia.

In drei Kuppeln simulieren die Forscher das Klima des Jahres 2040, basierend auf sehr detaillierten Klimamodellen, die von Forschern der VUB entwickelt wurden. „Generell kann man sagen, dass es im Jahr 2040 durchschnittlich zwei bis drei Grad wärmer sein wird als heute und dass wir uns mit mehr Extremen auseinandersetzen müssen“, sagt Prof. Dr. François Rineau. „In den Kuppeln werden wir das schlimmstmögliche Szenario für 2040 simulieren, auch unter der Annahme, dass es zu keiner Reduzierung der CO2-Emissionen kommt.“ In den drei anderen Kuppeln wird das aktuelle Klima simuliert, um den Unterschied zwischen den Birnbäumen zu analysieren. Die Forscher werden Qualität und Quantität der Früchte, das Wachstum der Birnen untersuchen und auch die Bodenzusammensetzung auf mikroskopischer Ebene analysieren. Welche Pilze wachsen dort, welche Krankheiten können auftreten, wie reagieren Mikroorganismen im Boden? Darüber wollen die Forscher weitere Erkenntnisse gewinnen.

„Wir gehen davon aus, dass Birnbäume der Erderwärmung standhalten und sich wärmere Temperaturen sogar positiv auf die Früchte auswirken können. Aber sicher sind wir uns da natürlich nicht. Es kann auch unvorhergesehene Umstände geben, insbesondere was im Boden passiert und die Krankheiten, die sich entwickeln können“, sagt Nadia Soudzilovskaia.

Die Birnbäume müssen sich im ersten Jahr an ihre neue Lebensumgebung gewöhnen. Erste Forschungsergebnisse werden daher in zwei Jahren erwartet.

Quelle: UHasselt