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Situation am EU Apfel-Markt

Ein Artikel von DI Johann Greimel, Ing. Manfred Kohlfürst | 06.11.2021 - 06:36

Der Großteil der westeuropäischen Regionen hat in diesem Jahr eine unterdurchschnittliche Ernte. Lediglich Polen, der größte Apfelerzeuger in der EU (Ernte 2021 4,17 Mio. t) wurde von Wetterextremen weitgehend verschont und hat daher keine Ernteeinbußen. Niedrige Temperaturen im März und April haben zwar dort die Entwicklung der Blütenknospen verlangsamt, diese aber dadurch vor Spätfrösten geschützt.

Polen hat durch starke Investitionen den Apfelanbau forciert und leidet weiterhin unter dem russischen Importembargo für EU-Äpfel. Nach Einschätzung der AMI Agrarmarkt Informations GmbH fehlen für mindestens 300.000 t polnische Äpfel die alternativen Exportmärkte. Exportnationen wie Italien und Frankreich sind in den Märkten außerhalb von Europa auch nicht besonders erfolgreich. Die Konkurrenz aus der Türkei ist hier spürbar. Wie sich der Apfelmarkt in der EU in der kommenden Saison entwickeln wird, hängt also nicht unwesentlich davon ab, ob es gelingt, neue alternative Exportmärkte für die EU Äpfel aufzubauen.

Lt. AMI schlagen auch die folgenden Fakten ungünstig zu Buche: Die Corona-Pandemie hat auf das Kaufverhalten der Konsumenten wenig bis keinen (positiven) Einfluss mehr aber noch negative Auswirkungen. Es gibt weiterhin einen Engpass bei Containern, der Transport hat sich extrem verteuert und des Weiteren kann häufig nicht termingerecht geliefert werden. Außerdem stehen noch reichlich Überseeäpfel zur Verfügung, die den Apfelmarkt bis Mitte November belasten dürften.  

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