Steiermark: Startschuss für Initiative "Bio ums Eck"

Ein Artikel von Redaktion | 20.09.2018 - 13:41

Mit der Initiative "Bio ums Eck" gehen die steirischen Biobauern auf die  Konsumenten zu und geben ihnen einen Einblick in ihre  Wirtschaftsweise. Startschuss dafür ist das beliebte Bio-Fest am  28. und 29. September 2018 am Grazer Hauptplatz. "Bei einer Bio-Radtour, beim Bio-Picknick, beim Bio-Knollenfest, de Wintergemüse-Genussrallye, bei der langen Nacht der 'Ramsauer Bioniere', einem Schaf-Festival und anderen regionalen Veranstaltungen können die Konsumenten hinter die Kulissen dieses Sektors blicken und sich dabei auch über ihre Biolebensmittel informieren", berichtete heute Landwirtschaftskammer-Präsident  Franz Titschenbacher.

Bioobst- und Bioweinbau stark gewachsen
Im Bio-Zentrum Steiermark sind die Landwirtschaftskammer (LK) und  die Verbände "Bio Ernte Steiermark" sowie "Biolandwirtschaft Ennstal" gut miteinander vernetzt. "Durch diese fruchtbringende Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich Beratung und Weiterbildung, gelang es, den Biolandbau in den vergangenen Jahren gut weiterzuentwickeln", unterstrich Titschenbacher.  Konkret ist bereits jeder vierte geerntete Apfel in der Steiermark  ein Bioapfel, der Anteil der gesamten Bioobstanlagen ist von knapp  20% (2015) auf 30% im vergangenen Jahr beziehungsweise 2.916 ha  gestiegen. Auch immer mehr Weinbauern keltern Biowein: Der Anteil  der Bioweingärten liegt mit 559 ha (2017) bereits bei 12%, das  ist ein Plus von 232 ha seit dem Jahr 2014. "In den kommenden Jahren setzt das Bio-Zentrum einen besonderen Schwerpunkt auf Ackerbau", gibt Titschenbacher die Richtung vor und betont: "In den nächsten fünf Jahren wollen wir die Bio-Ackerfläche um etwa 3.000 ha ausweiten, um Biogetreide und Eiweißpflanzen wieSoja, Erbsen oder Pferdebohne als Futter für unsere Rinder, Schweine und für Geflügel anzubauen."

Seitinger: Bio ist mehr
Für Agrarlandesrat Johann Seitinger steckt in den steirischen  Biolebensmitteln ganz einfach mehr drinnen: mehr an nachhaltiger  Produktionsweise, mehr Klimaschutz und Humusaufbau, mehr  Biodiversität sowie mehr direkte Partnerschaft zwischen  Produzenten und Konsumenten. Der Landesrat: "Unsere Biolebensmittel sind von höchster Qualität und Transparenz, größter Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit. Kein Wunder also, dass sich diese Produkte immer größerer Beliebtheit erfreuen. Die vielfältigen Vorzüge müssen wir aber noch stärker in den Köpfen der Konsumenten verankern, sei es über den Bildungsbereich, bei Veranstaltungen wie dem Bio-Fest oder mit Initiativen wie 'Bio ums Eck', durch die wir den Bio-Mehrwert noch deutlicher hervorheben können."

Gschier: Mittel zum Leben aus der Region
"Mit unserer Initiative 'Bio ums Eck' wollen wir den Menschen in den Regionen zeigen, dass Bio keine elitäre und von weit hergeholte Nahrungsbeschaffung ist, sondern dass wir vor Ort verfügbare Mittel zum Leben bieten", erläuterte 'Bio Ernte Steiermark'-Obmann Thomas Gschier. "Unser Verband mit mehr als 2.000 freiwilligen Mitgliedern ist für die bäuerliche und nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung wichtig. Durch die Arbeit an der Ökologisierung der steirischen Landwirtschaft bieten wir Konsumenten und Bauern Sicherheit und fu?hren beide zueinander",  so Gschier. In den vergangenen zwei Jahren kamen 600 Betriebe zum  Verband, um sich mit dem Bio-Gedanken zu solidarisieren. Im Moment  bewirtschaften die rund 4.000 steirischen Biobauern 25% der  landwirtschaftlichen Flächen, jeder fünfte Betrieb ist bereits  ein Biobetrieb.

Grazer Bio-Fest ist Startschuss für Großinitiative
"Mit 'Bio ums Eck' zeigen wir auf, dass Biolebensmittel in ausreichender Menge flächendeckend verfügbar sind. Bio und regional - besser geht's nicht", betonte Gschier. Neben den vielen  Veranstaltungen rund um diese Kampagne lädt der Verband als  Startschuss zum alljährlichen Bio-Fest auf dem Grazer Hauptplatz,  das am 28.September, dem Tag des Biolandbaus, stattfindet.

"Bio Ernte Steiermark" hat seinen Einkaufsführer neu aufgelegt.  Er listet 180 Adressen von Bio-Direktvermarktern mit ihren  Angeboten sowie 40 Bio-Verarbeitungspartner auf. Mit der  Online-Plattform www.biomaps.at lässt sich auch der Weg zu den  Biobauern schnell finden. aiz